PLAYER PROFILE

BORN: 6/11/01

HEIGHT: 6’0 (6’1 laut Auburn)

WINGSPAN: 6’0

WEIGHT: 160 lbs (180 lbs laut Auburn)

NATIONALITY: American

HIGH SCHOOL: McEachern (GA)

AAU: AOT (EYBL)

COLLEGE: Auburn

OFFENSIVE ROLE:
Lead Ballhandler

DEFENSIVE ROLE:
Versatile Three-Position Wing Defender with Offball Roaming Freedom

HIGH OUTCOME:
Primary Initiator with Three-Level Scoring

LOW OUTCOME:
Two-Way-Wing with Two-Level Scoring

ATHLETIK / INTANGIBLES

  • Hat, aufgrund seiner Größe, kaum Fehlertoleranz in seinen Aktionen. Dies wird in jedem Bereich seines Spiels sichtbar und macht sich besonders beim Finishing bemerkbar.
  • Verfügt generell über eine aggressive Grundeinstellung, zumindest offensiv. Furchtlos beim Drive und Finishing am Ring.
  • Trotz seiner Größe und seines Gewichts wirkt er recht kräftig. Insgesamt würde ich ihn aber nicht als klar überdurchschnittlich kräftigen Spieler bezeichnen. Es hilft ihm aber, seine Größe zumindest etwas zu kompensieren.
  • Bei ihm lässt sich eine seltsame Disbalance zwischen Bewegungstalent in der Offensive und in der Defensive beobachten. Offensiv wirkt er agil und beweglich in engen Räumen. Defensiv kann er diese Fähigkeiten nicht übertragen.
  • Bruder von WNBA-Spielerin Te’a Cooper. Schwester Mia spielte mit Te’a ebenfalls für McEachern. Sein Zwillingsbruder, Omar, spielt aktuell für die Marietta Highschool in Georgia. Man kann zweifelsohne behaupten, dass wir hier über eine talentierte Basketball-Familie sprechen.
  • Nach elf Spielen bekam Cooper endlich die Berechtigung, für Auburn zu spielen. Es gab Ermittlungen gegen Cooper/Auburn, wahrscheinlich aufgrund der Tätigkeit von Sharifes Vater als Agent. Er trainierte im Sommer bereits mit dem Team, wurde aber während der Ermittlungen fern gehalten.
  • Für McEachern legte er in seiner letzten Saison 30,6 Punkte, 7,8 Assists und 3,6 Steals pro Spiel auf. Zeitweise war er dort Teamkollege von Isaac Okoro (Nr.-5-Pick der Cavaliers im 2020er Draft) und den Auburn-Spielern Babatunde Akingbola und Dylan Cardwell.

OFFENSE

  • Hervorragender Lob-Passer. Nutzt gerne seine linke Hand, um frühe Lob-Pässe aus dem Dribbling anzubringen. Das Problem hierbei ist, dass der Ball einfach sehr lange in der Luft ist und die Defense dadurch relativ einfach den Pass abfangen kann.
  • Hat aufgrund seiner (mangelnden) Größe zeitweise Probleme, einige Passwinkel zu erkennen. Das führt zu engeren Zeitfenstern für Pässe und allgemein schwierigeren Winkeln für ihn.
  • Nutzt gerne sein In-and-out-Dribbling und kann dieses mit beiden Händen anbringen. Gegen Big Men kann er, in Hedge- oder Switch-Situationen, sehr zuverlässig erkennen, wann er damit den hinteren Fuß des Spielers attackieren kann. Dadurch kommt er immer wieder relativ einfach zum Ring.
  • Sein Finishing ist wirklich ausbaufähig und er wird, auch aufgrund seiner Größe, immer an seine Grenzen stoßen. Er muss auch hier mit ziemlich kleinen Zeitfenstern arbeiten und sich dementsprechend größere Vorteile generieren. Selbst am College ist er nur ein unterdurchschnittlicher Finisher und trifft über die ersten zehn Spiele lediglich 47 % seiner Würfe am Ring. Dabei ist weniger das Problem, wie er diese Abschlüsse nutzt. Er ist in der Lage auch schwierige Abschlüsse oder Techniken anzuwenden. Seine fehlende Größe und sein geringes Gewicht kommen hier massiv zum Tragen.
  • Er nutzt seine linke Hand in vielen Situationen, hat hier aber deutlich weniger Touch, besonders bei Abschlüssen am Ring.
  • Seine Fähigkeit, sich einen Vorteil beim Drive zu generieren, ist herausragend. Seine Freiwurfrate von 64 % in den ersten zehn Spielen ist ein klarer statistischer Indikator dafür. Sein Antritt wirkt solide, aber nicht elitär. Er gewinnt in diesem Bereich oftmals durch Timing und ein gutes Gefühl dafür, in welchem Winkel er attackieren muss, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Sein überdurchschnittliches Handle hilft ihm ebenfalls in diesem Bereich.
  • Ein kleiner Kritikpunkt an seinem Handle: Er nimmt manchmal in etwas seltsamen Situationen den Ball zu früh auf und beraubt sich so seiner Flexibilität und bringt sich dadurch ab und an in die Bredouille.
  • Cooper ist ein besserer Schütze, als seine Wurfquoten auf den ersten Blick aussagen (11/45 3PA). Seine Quote wird im kleinen Sample noch vom schwachen Start beeinflusst (1/16 in den ersten drei Spielen). Seitdem sind es solide 10/29 3PA, was auch eher dem entspricht, was er über seine bisherige Karriere auflegt (49/163 3PA, 30,1 % in meiner Datenbank). Er zeigt außerdem sehr positive Ansätze, was seine Freiwurfquote angeht (217/255 FTA, 85,1 %). Sein Releseapoint ist auf Stirnniveau und damit relativ niedrig. Das begünstigt tendenziell eher Pullup-Shooting aus der Distanz, ist aber vielleicht etwas kontraproduktiv bei jemandem, der sowieso recht klein ist und nicht sonderlich hoch springt beim Wurf. Auch hier hat Cooper sehr wenig Spielraum für Fehler. Seine Mechanik ist, abseits von kleineren Punkten, recht solide und benötigt, wenn überhaupt, nur kleinere Anpassungen. In der Summe ist Sharife damit aktuell ein unterdurchschnittlicher Schütze, trotz der guten Indikatoren.

DEFENSE

  • In der Summe defensiv ein absoluter Negativfaktor. Scheint zeitweise einfach abzuschalten und hat eine langsame Reaktionszeit abseits des Balles. Dies führt zu vielen Möglichkeiten für Cuts gegen ihn.
  • Ist aktuell in der Regel nicht in der Lage, sein Matchup bei sich zu halten. Er verliert regelmäßig seinen Gegenspieler, dafür muss sich dieser nicht einmal überaus viel bewegen. Seine Rotationen und sein Positionsspiel sind ebenfalls verbesserungswürdig.
  • Der Kontrast zwischen seiner Fähigkeit, sich offensiv und defensiv zu bewegen, ist wirklich faszinierend. Offensiv ist er sehr agil, kann problemlos auf engem Raum die Richtung wechseln und ist explosiv aus der Bewegung. Defensiv kann er all diese Fähigkeiten kaum einsetzen und wird auch im 1-gegen-1 regelmäßig viel zu leicht geschlagen.
  • In der Defense gegen Screens hat er ebenfalls Probleme und scheint die Situationen generell nicht gut zu lesen und ist nicht aggressiv genug, um sich durch die Screens zu kämpfen. Er bleibt auch oft mit der Schulter an seinem Gegenspieler hängen und kann sich nicht vernünftig positionieren. Manchmal macht er einen Hop vor der Seitwärtsbewegung und tendiert sogar dazu, seine Füße dabei zu berühren. Diese Faktoren führen dazu, dass Cooper dann sogar mit einem einzigen Dribbling geschlagen werden kann.
  • Am Ende müssen wir bedenken, dass Sharife mit seinen lediglich 6’0 wahrscheinlich sowieso zeit seiner Karriere keinen positiven Einfluss auf die Defense nehmen kann, was bei Spielern dieser Größe eher die Regel ist. Selbst Spieler mit klar überdurchschnittlicher Körperkraft, Feel und Aggressivität haben teilweise Probleme, einen positiven Einfluss auf die Defense zu nehmen. Cooper sieht bislang äußerst negativ aus und ich habe wenig Hoffnung, dass es zeitnah eine Möglichkeit für ihn gibt, dies zu ändern. Es wird für ihn auch deshalb generell relativ schwer, Starter-Minuten für ein kompetitives Team zu spielen.

BOTTOM LINE

Wenn wir über Sharife Cooper sprechen, sprechen wir auch über viele Probleme, die eben kleine Ballhandler in der Vergangenheit hatten. Es ist einfach verdammt schwer für Spieler mit dieser Größe, einen positiven Einfluss auf ihr Team haben, ohne zu viele Abstriche machen zu müssen.

Ja, dieser Spielertyp kann durchaus funktionieren. Es gibt einige positive Beispiele wie Fred VanVleet oder Isaiah Thomas, die durchaus valide Starter sind/waren oder im Fall von Thomas sogar zeitweise im erweiterten MVP-Rennen vertreten waren. Beide Spieler weisen einige wichtige Parallelen auf und sind klar überdurchschnittlich kräftig, verfügen über einen elitären Wurf und sind, im Fall von VanVleet, sogar positive Verteidiger. Es geht darum, über eine breite Palette an Fähigkeiten zu verfügen, die dem Team ganz klar weiterhelfen, die körperlichen Defizite zu kaschieren und eben mehr als nur Rim Pressure und Playmaking zu bieten. Es gibt einfach zu viele Beispiele guter College Scoring Guards, die aus verschiedenen Gründen nicht so richtig in der Liga funktioniert haben: Trey Burke, Shabazz Napier, Russ Smith, Peyton Siva, Phil Pressey und Pierre Jackson sind nur einige Beispiele für spannende Guard Prospects, die bestenfalls als Rotationsspieler in der Liga überdauert haben. Die Guard-Rotationen sind ligaweit nahezu ein Blutbad und die Anforderungen an primäre Ballhandler sind so hoch wie wahrscheinlich noch nie in der Liga-Geschichte. Dieser Spielertyp funktioniert, traditionell, einfach selten so richtig toll. Die Fehlertoleranz ist einfach derart gering, weil diese Spieler ein deutlich höheres Level an verschiedenen Skills mitbringen müssen und Teams bestimmte Faktoren im Roster Building beachten müssen, damit es auf dem Feld wirklich funktioniert. All das drückt in meinen Augen natürlich auch Coopers Draft Stock.

Es gibt klar vorgezeichnete Wege, wie Sharife Cooper funktionieren kann. Es macht mir Sorgen, dass er bereits am College kein guter Finisher zu sein scheint, kein überdurchschnittlich guter Shooter ist und den Faktor der überdurchschnittlichen Körperkraft nicht mitbringt. Ich wette gerne auf Cooper als Rotationsspieler, der in einigen Matchups und mit der richtigen Entwicklung in den kritischen Bereichen vielleicht sogar etwas mehr wird und damit auf Dauer klar als NBA-Spieler bezeichnet werden kann. Die Fähigkeit, konstant so viel Druck auf den Ring auszuüben und ein guter Playmaker zu sein, bietet einen klaren Wert, der gefragt sein dürfte. Es wird letztendlich stark darauf ankommen, wie sich Sharife als Shooter entwickelt und ob er weiterhin ein derart mieser Verteidiger ist. Durch seine Defizite besteht absolut die Möglichkeit, dass Cooper, je nach Matchup, komplett aus der Rotation fällt, weil er in wichtigen Situationen einfach kaum spielbar sein wird.

STAND: 13.02.2021