PLAYER PROFILE
BORN: 9/25/02
HEIGHT: 6’5
WINGSPAN: 6’6
WEIGHT: 204 lbs
NATIONALITY: American
HIGH SCHOOL: IMG
AAU: B. Maze Elite
COLLEGE: Tennessee Volunteers
OFFENSIVE ROLE:
Playmaker
DEFENSIVE ROLE:
Rim Protector / Some Perimeter / Space
HIGH OUTCOME:
Two-Way Playmaker
LOW OUTCOME:
Unicorn
STÄRKEN
- Jaden Springer ist ein, im positiven Sinne, wirklich unangenehmer und smarter Verteidiger. Er gilt nicht nur unter eingefleischten Experten als bester Point-of-attack-Verteidiger dieses Jahrgangs. Seine Fähigkeiten in diesem Bereich sind bereits seit Jahren extrem gut ausgebildet und er hatte schon an der Highschool einen hervorragenden Ruf als “Ballstopper”. Er agiert aggressiv, aber kontrolliert und nutzt dabei seinen kräftigen Körper und seine Agilität, um vor dem ballführenden Spieler zu bleiben. Seine hervorragende Fähigkeit, den gegnerischen Spieler zu spiegeln, werden durch sehr solide Recovery Tools ergänzt. Er ist zwar nicht extrem explosiv, kommt aber immer wieder in die Situation, trotzdem zurück zum Gegner zu kommen und den Abschluss zu stören.
- Auch abseits des Balles zeigt sich Springer als begabter Verteidiger, der sehr geschickt und gut getimed sein Matchup verlässt, um Ballverluste zu erzwingen und Abschlüsse des Gegners zu erschweren. Er verfügt über starke Reflexe und kann selbst nach Finten noch Passversuche abfälschen.
- Springer kann ein unterschätzt gutes Ballhandling sein eigen nennen. Seine Richtungswechsel auf engem Raum sind teilweise schon sehr eindrucksvoll. Ein Punkt zur Verbesserung wäre die allgemeine Konstanz in diesem Bereich und dass er oftmals ein hohes Risiko eingeht, indem er zum Beispiel Crossover eng am Gegenspieler versucht – mit gemischten Ergebnissen.
- Abseits von seinen Dreipunktewürfen (nach elf Spielen waren alle getroffenen Dreier assistiert) kreiert Springer einen beachtlichen Anteil seiner Würfe für sich selbst. Auch deshalb lassen mich seine bisherigen Wurfquoten durchaus aufhorchen. (69 % am Ring, 40 % aus der Midrange, 56 % von hinter der Dreierlinie bei kleiner Sample Size)
- Ich sehe durchaus spannendes High-End Potenzial in Springers Shot Creation. Er kann am College bislang fast nach Belieben seine Würfe in der Midrange oder am Ring kreieren. In der Midrange glänzt er durch einen sehr hohen Release und eine tolle Mid-air-Rotation seines Körpers. Er nutzt seinen kräftigen Körper, um sich hier Platz zu verschaffen. Einzig sein durchschnittlicher Burst scheint ihn hier etwas zu limitieren.
- Springer zeigt ganz interessante Passing Flashes, besonders im Bereich des Interior Passings bei Baseline Drives. Auch in Transition deutet er Potential in diesem Bereich an.
SCHWÄCHEN
- J.S. ist kein wirklich herausragender Vertikal-Athlet, scheint bislang dadurch aber nicht sonderlich eingeschränkt zu werden. Ich hatte im bisherigen Scouting-Prozess nie das Gefühl, dass ihm dieser Bereich in seinem Spiel zwingend fehlt. Trotzdem reduziert es für ihn auf dem nächsten Level den Raum für Fehler bei Layups, schlechter defensiver Positionierung sowie in weiteren Bereichen und sollte daher weiterhin beobachtet werden.
- Auch wenn im Bereich Handling und Antritt eine positive Entwicklung zu erkennen ist, ist sein Antritt weiterhin nicht besonders explosiv. Dadurch muss Springer auch auf dem nächsten Level als physischer Spieler, der kräftig und aggressiv zu Werke geht, bestehen.
- Springer tendiert dazu, zu früh sein Dribbling zu killen, und nimmt sich so die Möglichkeit, vielfältiger auf die Defense zu reagieren. Besonders mit einem höheren Volumen an On-Ball-Aufgaben wäre es wünschenswert, wenn er an diesem Bereich arbeitet.
- Auch wenn seine Fähigkeit, schwere Würfe zu nehmen und zu treffen, sehr nützlich für sein High-End Outcome sind, lebt Springer für meine Begriffe noch etwas zu sehr davon, als dass er auf die gleiche Art und Weise in der NBA dauerhaft erfolgreich sein kann (außer er kann seine Shot Creation und sein Finishing am Ring wirklich 1 zu 1 übertragen).
OVERALL
Jaden Springer ist der zweitjüngste Amerikaner dieses Jahrgangs und zeigt sich bislang erstaunlich effizient in Tennessees System und das, obwohl der Kontext für ihn nicht wirklich optimal ist. Rick Barnes ist mit seinen Freshmen wirklich kritisch und hält sie an der kurzen Leine. Ich mag, dass er sie regelmäßig auswechselt, ihnen kurz und knapp einige Dinge erklärt, um sie daraufhin direkt wieder einzuwechseln. Trotzdem würde ich mir ein wenig mehr Spielzeit und Verantwortung für Jaden Springer wünschen. In seiner derzeitigen Rolle zeigt er sich für einen Freshman extrem effizient in der Offensive und erwartet positiv in der Defensive. Springer darf regelmäßig den Ballhandler übers ganze Feld jagen und erzwingt hierbei Ballverluste und schlechte Entscheidungen bei seinen Gegenspielern.
Springer agiert in Tennessees Offense häufig an der Seite eines weiteren Ballhandlers in Santiago Vescovi und darf innerhalb der Offense Closeouts attackieren, Würfe für sich und seine Mitspieler kreieren oder in Transition den Ball pushen. Wirklich viele Pick and Roll Possessions gibt es in Tennessees Offense leider nicht. Im Hinblick auf Springers zukünftige Rolle wäre es interessant gewesen, ihn in einer etwas anderen Rolle zu sehen. Sein Skillset scheint aber wie prädestiniert zu sein, in jedem Fall auch neben einem anderen Creator zu existieren. Ob sein Passing in der Summe für eine Vollzeit-Ballhandler-Rolle in der NBA reicht, möchte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht beurteilen. Er setzt die Defense in erster Linie durch seine Shot Creation, seinen starken Drive und sein Finishing unter Druck und kann diese Situationen positiv für seine Mitspieler nutzen.
Defensiv sprechen wir bei Springer über einen besonderes Point-of-attack-Verteidiger-Prospect und einem potentiellen defensiven Playmaker. Er sollte durch seine Länge, Agilität und Kraft problemlos beide Guard Spots und einige Wings verteidigen können. In der Vergangenheit war er einer der einzigen Spieler, die Cade Cunningham an der Highschool etwas einschränken konnte.
STAND: 18.01.2020