PLAYER PROFILE

BORN: 6/18/01

HEIGHT: 7’0

WINGSPAN: 7’5

WEIGHT: 215 lbs

NATIONALITY: American

HIGH SCHOOL: Rancho Christian (CA)

AAU: Compton Magic

COLLEGE: USC

MEASUREMENT COMPS:

Evan Mobley: 215 lbs / 7’0 / 7’5

Kevin Garnett (Rookie): 215 lbs / 6’11 / 7’5

Anthony Davis (Kentucky): 222 lbs / 6’10 / 7’5.5

Kevin Durant (Rookie): 215 lbs / 6’10 / 7’4

Giannis Antetokounmpo (Rookie): 196 lbs / 6’9 / 7’3

Chris Bosh: 225 lbs / 6’10 / 7’4

Thon Maker: 216 lbs / 6’11 / 7’3

OFFENSIVE ROLE:
Playmaker

DEFENSIVE ROLE:
Rim Protector / Some Perimeter / Space

HIGH OUTCOME:
Two-Way Playmaker

LOW OUTCOME:
Unicorn

STÄRKEN

  • Seine laterale Geschwindigkeit und seine Koordination sind für einen Spieler seiner Größe hervorragend. Dies ermöglicht es ihm, defensiv auf Richtungswechsel zu reagieren und dadurch auch vor kleineren Spielern zu bleiben. Trotz des hohen Körperschwerpunkts kann Mobley dadurch sowohl vor kleineren und schnelleren Gegenspielern bleiben als auch offensiv auf engem Raum auf Verteidiger reagieren. Dies hilft ihm in verschiedensten Spielsituationen und ist ein unterschätzter Aspekt für einen Big Man. 
  • Dass er zu seiner beachtlichen Länge (7’0 groß, 7’5 Armspannweite) auch noch eine beachtliche Explosivität mitbringt, wirkt besonders am College beinahe unfair. Er kann dadurch in verschiedenen Pick-and-Roll-Situationen verteidigen und beeinflusst maßgeblich das Abschlussbild des gegnerischen Teams. Vor allem am Ring agiert Mobley hier mit einem ausgeprägten Gefühl für Raum und Timing und verfügt bereits jetzt über eine absolut saubere Technik, was seinen vertikalen Sprung angeht. Dadurch kann er es vermeiden, Gegenspieler beim Shotcontest unnötig zu foulen. 
  • Während sich sein allgemeines Aktivitätslevel in der Defense während seines Senior-Jahres an der Highschool sehr wechselhaft zeigt, agiert er bislang in der laufenden Saison auf einem ganz anderen Niveau. Von kleineren Freshman-Fehlern einmal abgesehen, zeigt sich Mobley sehr engagiert und besonders defensiv als dominanter Spieler. 
  • Processing Speed ist eine extrem wichtige Fähigkeit für einen Basketballer. Mobley verfügt über ein schnelles Basketball-Gehirn. Er verarbeitet zuverlässig und schnell Spielsituationen und löst sie gut auf. Diese Fähigkeit ist besonders für junge Big Prospects eher etwas ungewöhnlich, Mobley ist hier seinem Alter klar voraus. 
  • Sein tolles Gefühl und Spielverständnis zeigen sich nicht nur in der Defense. Offensiv ist er eine stete Gefahr durch seine Cuts, seine guten Hände und einen enormen Fangradius für Pässe. Dadurch, gepaart mit seinem Bewegungstalent, kann Mobley alleine durch smarte Cuts abseits des Balles die ganze Defense beschäftigen. Besonders sehenswert sind seine Grab’n’go-Angriffe in Transition. Es gab in der laufenden Saison bereits einige Situationen, in denen er defensiv einen Wurf contestet und anschließend selbst den Ball in Transition gebracht und einen sehenswerten Pass gespielt hat. 
  • Nicht nur in den Aktionen ohne Ball in der Hand zeigt sich Mobleys hervorragendes Basketball-Brain; er verfügt über eine tolle Übersicht, ein gutes Ballhandling für einen Big und trifft meistens gute Entscheidungen mit dem Ball in der Hand. Das macht ihn zu einem tollen Shortroll Passer und man kann ihn vielleicht nicht resistent gegen Doppel-Teams nennen, aber er macht bislang einen hervorragenden Job in diesen Situationen, offene Mitspieler zu finden und durch Dribblings dem Druck auszuweichen und die Situation gewinnbringend aufzulösen. 
  • Er ist der offensive Hub seines Teams und leitet viele Spielzüge über den Highpost ein. Hier kann er zum Korb schneidende Mitspieler bedienen oder per Fake Dribble Handoff selbst zum Korb gelangen. 
  • Auch wenn das Volumen bislang klein ist, braucht es nicht viel Vorstellungskraft, sich Mobley zumindest als Catch’n’Shoot-Schütze vorzustellen. Er verfügt über einen hervorragenden Touch und nimmt bislang regelmäßig zumindest lange Würfe aus der Midrange. In der laufenden Saison hat er nach zehn Spielen (Achtung, Mini-Sample-Size), 6 von 14 Dreiern getroffen. Laut meinem Datensatz (88 Spiele von Mobley), steht er bei 31/95 3PA (32,6 %) und 246/354 FTA (69,5 %).
  • Seine Mechanik und Shot Preparation wirken recht sauber. Größter Kritikpunkt wäre aktuell, dass er oftmals erst in der Abwärtsbewegung wirft.  Was mich positiv stimmt, ist, dass sich Mobley innerhalb der Offense immer wieder hinter die Dreierlinie orientiert und bereit für den Wurf ist. Hat er Platz zu werfen, zögert er selten, den Wurf zu nehmen. Wenn das gegnerische Closeout kommt, leitet Mobley meist ein Handoff ein oder postet auf.

SCHWÄCHEN

  • Nahezu jedes NBA-Prospect muss sich physisch verbessern, für Mobley gilt dies in besonderem Maße. Mit lediglich 215 Pfund ist er für einen Big natürlich „zu leicht“. Wichtig wird es sein, hier einen Sweetspot zu finden, bei dem Mobley seine Beweglichkeit weitestgehend behalten kann und etwas kräftiger wirkt und Kontakt besser wegstecken kann. Es gibt vergleichbare positive Beispiele, die aufzeigen, dass er durchaus den Spagat schaffen kann (siehe Measurement Comps).
  • Hat durch sein niedriges Körpergewicht und fehlende Core Strength ein Handicap für einen Big. Er lässt sich noch zu leicht aus der Position bringen und dürfte hier im Post selbst mit NBA-Wings und kräftigen Guards Probleme bekommen.
  • Ein richtiger Go-to-Move befindet sich bislang nicht im Arsenal des Freshman aus Kalifornien. Er verfügt über ein breites offensiv Skillset mit spannenden Facetten, wirkt bislang in diesem Bereich aber eher wie ein Rollenspieler. Zu seiner Verteidigung: Es gibt nur wenige Bigs, die zu diesem Zeitpunkt bereits klar dominante Scorer waren, mit einem ganz klaren NBA Go-to-Skill. Sein Gesamtpaket ist offensiv allerdings spannend genug, dass dieser Punkt wirklich nicht ins Gewicht fällt.
  • Auch wenn die Indikatoren durchaus als positiv zu betrachten sind, ist Mobley bislang kein wirklicher Schütze. Das Volumen ist schlicht zu klein und seine Freiwurfquote sieht bislang auch nicht fraglos positiv aus. Für mich ist die Frage eher, wann und wie gut Mobley seinen Dreier mit ordentlichem Volumen treffen wird, als ob.
  • Auch wenn Evan durchaus beweglich genug ist, um in bestimmten Matchups zu switchen, ist er aktuell kein wirklicher Switch-Schema-Big auf NBA Niveau. Es ist nicht abwegig, dass Mobley sich jedoch genau dorthin entwickelt.

OVERALL

Evan Mobley ist meine erste größere Überraschung der laufenden College-Saison. Defensiv ist er viel engagierter und kann durch Länge, Beweglichkeit und Explosivität sowie gutes Timing dem Spiel defensiv seinen Stempel aufdrücken. Ich bin besonders positiv überrascht, wie agil sich Mobley bewegt und wie gut er lateral kleinere Gegenspieler verteidigen kann.

Dass er an der Highschool bereits viel mit dem Ball in der Hand agieren durfte, kommt ihm auf dem nächsten Level sehr entgegen. Er zeigt sich komfortabel mit dem Ball in der Hand und initiiert Spielzüge aus verschiedenen Situationen. Seine Übersicht, Komfort-Level und Fähigkeit zu passen machen ihn auf dem College-Level pressingresistent und zu einem laufenden Mismatch-Albtraum für jeden Coach. Mobley ist schlicht zu lang, explosiv und mobil für die meisten seiner Gegenspieler. 

Mobley scheint genau die Sorte Big Man Prospect zu sein, die ich bedenkenlos früh im Draft auswählen würde. Er bringt das wichtige Skillset mit, in den dominierenden Pick-and-Roll-Situationen in der NBA zu bestehen, zeigt sich vertikal explosiv aus der Bewegung, schematisch flexibel und mit einem brauchbaren offensiven Skillset, um neben einem Creator auf NBA-Niveau zu bestehen. Er wird wahrscheinlich niemals deine erste Option in der Offense, das sind Bigs in den meisten Fällen aber sowieso nicht. Dafür hat er defensiv das Potenzial zu einem Anker, sofern er sich körperlich noch etwas entwickelt.

STAND: 31.12.2020